Februar 2001 |
010218 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der russische Präsident Wladimir Putin entließ am 5.2. den Energieminister Alexander Gawrin, der dieses Amt erst seit Mai vorigen Jahres innehatte. Er machte ihn damit zum Sündenbock für die gravierenden Engpässe bei der Energieversorgung in der fernöstlichen Region Primorje und anderen Landesteilen. Außerdem erzwang Putin den Rücktritt des Gouverneurs von Primorje, Alexander Nasdratenko. Tausende von Menschen hatten dort in den vergangenen Monaten bei Minustemperaturen von bis zu 50 Grad in ihren Wohnungen frieren müssen, weil Heizung und Stromversorgung nicht hinreichend funktionierten.
Die winterliche Energiekrise ist ein seit Jahren wiederkehrender Notstand. Sie hat ihre wichtigste Ursache darin, dass sich Investitionen in das marode Netz der inländischen Energieversorgung nicht lohnen. Zum Beispiel verdienen die russsischen Energiekonzerne beim Export von Öl und Gas viermal mehr als bei der Belieferung inländischer Abnehmer (FTD,6.2.).