Januar 2001 |
010108 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die drei Netzbetreiber E.ON Energie (Deutschland), Statkraft (Norwegen) und Elsam (Dänemark) verzichten seit Anfang des Jahres auf ursprüngliche Vorrechte zur Nutzung der Stromverbindung zwischen Deutschland und Skandinavien, die über das sogenannte Skagerrak-Kabel zwischen Jütland und Norwegen führt. Wie der für Wettbewerb zuständige EU-Kommissar Mario Monti am 11.1. mitteilte, waren 60 Prozent der Kapazität des Skagerrak-Kabels langfristig für Statkraft und Elsam reserviert. Die restlichen 40 Prozent hätten ebenfalls nicht zur Verfügung gestanden, sondern seien durch Vereinbarungen zwischen Statkraft und E.ON über die Nutzung des vorgelagerten Seekabels zwischen Deutschland und Dänemark ebenfalls langfristig gebunden gewesen. Dieser Mangel an offenstehender Kapazität habe zu "Verfälschungen im Handel zwischen Norwegen, Westdänemark und Deutschland" geführt. Auf entsprechende Vorhaltungen der EU-Kommission hätten sich die genannten Unternehmen indessen bereiterklärt, die Stromverbindung ab 1. Januar 2001 ohne Einschränkungen auch für Konkurrenten zu öffnen.
Die Öffnung des Seekabels zwischen Deutschland und Dänemark für Konkurrenten war eine der Bedingungen, von denen die EU-Kommission ihre Zustimmung zur Fusion von Veba und Viag zu E.ON abhängig gemacht hatte (000603). Monti kündigte an, dass die Kommission auch andere Stromverbindungen im Auge behalten werde, um eine "Staubildung" zu verhindern. Als Beispiele nannte er die Verbindungen zwischen Deutschland und den Niederlanden, zwischen Belgien und den Niederlanden, zwischen Frankreich und Spanien und zwischen Italien und Frankreich.