Oktober 2000

001014

ENERGIE-CHRONIK


Stromhändler Europower Energy gibt schon nach einem Jahr wieder auf

Die EuroPower Energy GmbH, die 1999 als gemeinsame Tochter des Metro-Konzerns und der Bayernwerk AG gegründet wurde, stellt ihre Geschäftstätigkeit ein. Dies bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens. Ein entsprechender Beschluß der Gesellschafter sei bereits im August gefaßt worden. Die in Frankfurt ansässige Gesellschaft strebte ursprünglich eine führende Rolle als Energielieferant für industrielle und gewerbliche Kunden an (990404). Darüber hinaus wollte sie mit dem Metro-Imperium als Vertriebsschiene ins Privatkunden-Geschäft einsteigen (990916). Im Magazin stern wurde die Europower Energy vor einem Jahr als Vorkämpfer für mehr Wettbewerb und günstigere Tarife gefeiert, wobei sich Geschäftsführer Stefan Herzberg über zu hohe Netznutzungsgebühren beklagte (990708). Die Europower-Kunden werden künftig von der E.ON Energie beliefert, während sich der Metro-Konzern für die Energie Baden-Württemberg als Stromlieferant entschieden hat.

Die Frankfurter Rundschau (18.10.) bemerkte dazu: "Die Europower-Leute, die bereits bundesweit für Metro die Lieferverträge mit den jeweiligen Stadtwerken gekündigt und Personal für Kundengespräche in den Warenhäusern geschult hatten, haben rund 20 Millionen Mark in den Sand gesetzt. Der Verkauf von knapp 160 Verträgen mit gewerblichen Kunden an E.ON Energie reicht nicht, um am Jahresende ohne Blessuren das Licht in der Bürostadt Niederrad ausknipsen zu können."