Oktober 2000

001012

ENERGIE-CHRONIK


Produzierendes Gewerbe hatte größten Anteil am Rückgang der CO2-Emissionen

Der von allen Wirtschaftsbereichen und privaten Haushalten verursachte Ausstoß von Kohlendioxid in Deutschland belief sich im Jahr 1998 auf 886,1 Millionen Tonnen. Er hat sich damit seit 1991 um 90,4 Millionen Tonnen bzw. um 9,3 Prozent verringert. Dies ergibt sich aus den "Umweltökonomischen Gesamtrechnungen 2000", die das Statistische Bundesamt am 17.10. veröffentlichte. Diese rückläufige Entwicklung wurde in erster Linie vom Produzierenden Gewerbe mit einem Rückgang um 91,4 Millionen Tonnen (minus 14,4 Prozent) getragen. Betrachtet man die spezifischen CO2-Emissionen (d.h. in kg je DM Bruttowertschöpfung), so ergibt sich für alle Wirtschaftsbereiche ein Rückgang um 21,2 Prozent. Am stärksten war der Rückgang in den Bereichen Chemische Industrie (37,6 %), Land- und Forstwirtschaft (27,2 %) und Energieversorgung (18,5 %).

Nach Angaben des Umweltbundesamtes ging der deutsche CO2-Ausstoß von 1990 - dem Bezugsjahr für die bis 2005 angestrebte Reduzierung um 25 Prozent - bis 1999 von 1014 auf 860 Millionen Tonnen zurück. Der stärkste Rückgang (86 Mio. t) fand dabei von 1990 bis 1992 statt.

Das Handelsblatt (18.10.) verwies darauf, dass mehr als die Hälfte des bisher erreichten Rückgangs der CO2-Emissionen auf den Beginn der neunziger Jahre entfällt, als große Teile der Schwerindustrie der ehemaligen DDR stillgelegt wurden. Die Berechnungen des Statistischen Bundesamtes bestätigten im übrigen die Annahme, "dass nun in erster Linie nicht die produzierende Industrie, sondern private Haushalte und Dienstleistungssektor bei der Reduzierung der CO2-Emissionen in Deutschland gefordert sind".