Juni 2000 |
000604 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Aktionäre der Energieversorgung Offenbach AG (EVO) entschieden sich am 21.6. für die Mannheimer MVV Energie AG als neuen Mehrheitsaktionär. Die MVV konnte sich damit in einem internationalen Bieterverfahren gegen die Konkurrenten Texas Utilities und Mainova AG durchsetzen. Sie wird 50 Prozent plus eine Aktie erwerben. Die bisherigen EVO-Aktionäre Stadt Dietzenbach (11 Prozent) und Kreis Offenbach (22 Prozent) verkaufen ihre Anteile vollständig. Die Stadt Offenbach gibt ein Paket von 17 Prozent ab und zieht sich mit den verbleibenden 49 Prozent auf die Rolle des Minderheitsaktionärs zurück. Die EVO sollen als regional eigenständiges Unternehmen erhalten bleiben.
Wie MVV-Vorstandssprecher Roland Hartung mitteilte, zahlt die MVV für die Aktienmehrheit an der EVO rund 345 Millionen Mark. Die EVO als "strategische Plattform" im Rhein-Main-Gebiet rechtfertige diesen Preis (FAZ/RMZ, 1.7.).
Die EVO-Aktionäre hatten sich im Frühjahr
auf den Verkauf der Aktienmehrheit verständigt und 50 Versorger
zur Abgabe entsprechender Angebote aufgefordert. Noch kurz vor
dem Zuschlag an die MVV hatte sich der Frankfurter Finanzdezernent
Albrecht Glaser zuversichtlich gezeigt, die kommunalen Aktionäre
der EVO zu einer Fusion mit der Mainova im Wege des Aktientauschs
bewegen zu können (FAZ/RMZ, 17.6.).