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Elektroherd zu Anfang der dreißiger Jahre: Links mit vier Kochplatten und darunter befindlichem Backofen, rechts mit drei Kochplatten und seitlich angeordnetem Backofen. Die Kochplatten hatten Stift-Kontakte, mit denen sie einfach auf die Herdoberfäche aufgesteckt wurden.

Zur Kochplatte der Backofen

Das technische Prinzip des Elektroherds blieb lange Zeit unverändert: Die nötige Wärme fürs Kochen und Backen liefert ein Heizdraht, der spiralförmig in einer Keramikmasse liegt. Der Draht besteht aus einer Chrom-Nickel-Legierung, die den Strom relativ schlecht leitet bzw. ihm einen Widerstand entgegensetzt. Deshalb erhitzt er sich, wenn der Strom eingeschaltet wird. Die Keramikmasse sorgt für die Wärmeübertragung auf das Metall wie auch für die notwendige elektrische Isolierung.

Schon 1930 wurden durch eine DIN-Norm drei Kochplatten-Größen mit den Durchmessern 14,5, 18 und 22 Zentimeter festgelegt. Um die Heizleistung besser regeln zu können, unterteilte man den Heizdraht in mehrere Wicklungen, die allein, parallel oder in Serie geschaltet werden. Zum Beispiel ergeben drei Wicklungen mit zweimal 850 Watt und einmal 300 Watt je nach Kombination insgesamt sechs Leistungsstufen von 2000, 1150, 850, 300, 220 und 175 Watt.

Die Leistung einer Kochplatte läßt sich auch stufenlos regeln. Dies besorgt dann ein automatischer Schalter, der in zeitlichen Abständen, die der gewünschten Leistungsaufnahme entsprechen, die Stromzufuhr ein- und ausschaltet. In ähnlicher Weise kann eine stufenlose Temperaturregelung erreicht werden, indem ein Thermostat die Stromzufuhr bei Erreichen der eingestellten Temperatur unterbricht bzw. bei beginnender Abkühlung wieder herstellt.

Ähnlich wie Kochplatten werden auch Backöfen beheizt und geregelt: Die Heizdrähte befinden sich hier unter dem Blech, das den Backraum umgibt. Je nach Ausführung können "Unterhitze" und "Oberhitze" getrennt eingestellt werden. Die Wärme wird teils durch Strahlung, teils durch die erhitzte Luft übertragen. Moderne Backöfen verfügen meistens noch über zusätzliche Einrichtungen wie Umluftbetrieb, eingebauten Grill, Dampfgarsystem, Zeitschalter oder ein Reinigungssystem. Grundsätzlich hat sich aber an der Art der Wärmeerzeugung seit den ersten elektrischen Backöfen nichts geändert.

Mitunter werden Backöfen auch mit einer Mikrowelle kombiniert. Hier handelt es sich allerdings um ein völlig anderes System: Bei der Mikrowelle findet keine Wärmeübertragung durch Kontakt, Strahlung oder Luft statt. Stattdessen dringen hochfrequente Schwingungen von 2 450 Megahertz in das Kochgut ein und erzeugen direkt im Lebensmittel die Wärme. Mit einer Mikrowelle lassen sich geeignete Lebensmittel sehr schnell garen. Besondere Zubereitungsformen wie das Backen, Grillen oder Rösten gelingen aber erst durch die Kombination mit einem Backofen.