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Die Leistungsaufnahme von elektrischen Verbrauchern mit Ohmschen Widerständen (z.B. Glühlampe, Herd) wird ausschließlich in "Watt" (W) bzw. in "Kilowatt" (kW) angegeben, da hier keine Blindleistung auftritt und somit die Wirkleistung mit der Scheinleistung identisch ist. Dagegen wird bei Motoren oder Generatoren in der Regel die Scheinleistung in "Voltampère" (VA) angegeben, die sich aus der geometrischen Addition von Wirk- und Blindleistung ergibt. Zum Beispiel kann ein Kraftwerksgenerator eine Scheinleistung von 1,5 Milliarden VA (oder 1500 MVA) bei einer Wirkleistung von 1,2 Milliarden W haben. Die Diskrepanz zwischen beiden Werten erklärt sich aus der Blindleistung. Die Blindleistung wird in "Voltampère réactif" (VAR) ausgedrückt.
Die elektrische Leistung in Watt, Kilowatt, Gigawatt, Megawatt oder Terawatt darf nicht verwechselt werden mit der elektrischen Arbeit, die das Produkt aus Leistungsaufnahme mal Zeit ist. Zum Beispiel beansprucht eine Glühbirne mit einer elektrischen Leistung von 100 Watt eine elektrische Arbeit von 100 Wattstunden bzw. 0,1 Kilowattstunden (kWh), wenn sie eine Stunde lang brennt. In zehn Stunden verbraucht sie 1 kWh und in hundert Stunden 10 kWh.
Die Leistung von Kraftwerken wird in der Regel in Megawatt (MW) angegeben (1 MW = 1000 kW). Die Höhe der sich daraus ergebenden Stromerzeugung hängt ebenfalls vom Zeitraum ab, in dem die Leistung tatsächlich in elektrische Arbeit umgesetzt wird, und wird dann in Megawattstunden (MWh), Gigawattstunden (GWh) oder Terawattstunden (TWh) angegeben.
Wohin es führt, wenn die Begriffe Leistung und Arbeit nicht auseinandergehalten werden, zeigt die untenstehende "Berichtigung" aus dem Wirtschaftsteil der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": Die mit der Physik offenbar nicht sonderlich vertrauten Redakteure machten aus der Leistungsangabe von 450 MW für das niederländische Kernkraftwerk Borssele zunächst eine "Jahresleistung von 450 MW". Auf den Irrtum hingewiesen, verschlimmbesserten sie den Fehler zu einer "Leistungsstärke von 450 Megawatt (MW) pro Stunde".
(Aus:
"Frankfurter Allgemeine", 15.7.06) |