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In Deutschland waren Wasserkraftwerke neben Dampfmaschinen-Kraftwerken anfangs die wichtigsten Stromlieferanten und geradezu typisch für die Frühzeit der Elektrizitätsversorgung. Zum Beispiel fiel der Wasserkraft eine wichtige Rolle zu, als 1891 die erste Wechselstromübertragung über eine Strecke von 175 Kilometer nach Frankfurt am Main gelang: Der Strom stammte aus einem Wasserkraftwerk bei Lauffen am Neckar und wurde am Zielort wieder symbolträchtig in Wasserkraft verwandelt, indem er die Pumpen eines künstlichen Wasserfalls betrieb...
Inzwischen können die in Deutschland vorhandenen Wasserkräfte nur noch einen kleinen Teil des immens gestiegenen Strombedarfs decken, obwohl sie bereits zu etwa 70 % genutzt werden und im Durchschnitt 18 Mrd. kWh jährlich liefern. Rein technisch stände noch ein größeres Potential zur Verfügung, doch müßten dann vielfach Gesichtspunkte des Landschaftsschutzes und auch betriebswirtschaftliche Überlegungen zurückstehen.
Die öffentlichen Stromversorger Deutschlands verfügten 1997 über 661 Wasserkraftwerke, die 14 293 Gigawattstunden (GWh) erzeugten (einschließlich des Stroms aus Pumpspeicherkraftwerken mit natürlichem Zufluß). Daneben gab es 4 800 private Wasserkraftwerke, die zusätzlich 1 471 GWh ins Netz der öffentlichen Versorgung einspeisten. Der größte Teil dieser privaten Anlagen waren Kleinwasserkraftwerke. Lediglich 58 hatten eine Leistung von 1 MW und darüber.
Der Geographie entsprechend liegen die meisten Wasserkraftwerke im Süden Deutschlands: an der Donau mit ihren Nebenflüssen Iller, Lech, Isar und Inn, sowie an Rhein, Mosel, Neckar und Main.
Wasserkraftwerke sind nicht gerade billig, aber robust und wartungsarm, so daß sie auf längere Sicht sehr rentabel arbeiten. Damit sich die Investitionen rentieren, bedarf es eines längeren Zeitraums als bei Wärmekraftwerken.