Dezember 1998

981230

ENERGIE-CHRONIK


Stromerzeugungskosten wären zu hoch: KWR verzichtet auf neues Wasserkraftwerk

Die Kraftübertragungwerke Rheinfelden AG (KWR) verzichtet vorerst auf den Neubau eines bereits geplanten und genehmigten Wasserkraftwerks am Hochrhein bei Rheinfelden, das die dort seit hundert Jahren bestehende Anlage (25,7 MW) ersetzen soll. Der Grund sind die hohen Stromerzeugungskosten, die bei Durchführung des Projekts derzeit viermal höher wären als bei fossil befeuerten Kraftwerken. Um ein Zeichen zu setzen, daß er weiterhin an der Wasserkraft festhält, will der Regionalversorger aber wenigstens mit dem Bau des neuen Stauwehrs beginnen: Während das alte Kraftwerk an einem Ausleitungskanal auf deutscher Seite liegt, würde sich die neue Anlage mit einer Leistung von 116 MW mitten im Fluß, mit dem Maschinenhaus auf der Schweizer Seite, befinden. Die Behörden haben die Baugenehmigung für das neue Wasserkraftwerk unter anderem mit der Auflage verbunden, den alten Ausleitungskanal zu einer Fischtreppe umzubauen (VWD, 17.12.).

Die KWR ist wie die Kraftwerk Laufenburg (KWL) auf der schweizerischen Seite des Hochrheins eine Tochter der neuen Züricher Energieholding Elektrowatt AG (980210). Beide Unternehmen verfügen seit 1.2.98 über eine einheitliche Führung und Mannschaft und sind seit 1.10.98 durch eine gemeinsame Betriebsführungsgesellschaft namens EnergieDienst GmbH am Markt vertreten (980910). Rechtlich bleiben beide Unternehmen jedoch eigenständig, weil aus steuerlichen Gründen eine echte Fusion nicht in Frage kommt.