Oktober 1994 |
941009 |
ENERGIE-CHRONIK |
Im Reaktor-Kernmantel des Kernkraftwerks Würgassen wurden Anfang September Risse festgestellt. Der Befund ergab sich bei der routinemäßigen Revision, als erstmals auch der Reaktor-Kernmantel mit Unterwasserkameras untersucht wurde. Nach der bisherigen Interpretation der Videoaufnahmen sind die Risse bis zu 60 Millimeter lang. Das Kraftwerk bleibt vorerst abgeschaltet, bis weitere Untersuchungen durchgeführt worden sind und Klarheit über den Umfang der notwendigen Reparaturen besteht. Der Technische Leiter des Kernkraftwerks, Jörg-Dieter Peters, äußerte sich zuversichtlich, den Betrieb noch in diesem Jahr wiederaufnehmen zu können. Ein "Gefährdungspotential" sei durch die Risse nicht entstanden. Dagegen bezeichneten die Umweltorganisation Greenpeace und die Partei der Grünen die Risse als äußerst gefährlich und forderten erneut die Abschaltung des "Schrottreaktors" (taz, 1.10.; FR, 19.10.; siehe auch 920414).