April 2003

030416

ENERGIE-CHRONIK


Deutschland hat weiterhin die höchsten Netznutzungsentgelte

In Deutschland und Österreich sind die Entgelte für die Netznutzung am höchsten. Dies ergibt sich wiederum aus dem "Zweiten Benchmarkingbericht über die Vollendung des Elektrizitäts- und Binnenmarkts", den die EU-Kommission am 7. April veröffentlichte. Die jetzt ermittelten Unterschiede zwischen den EU-Ländern (siehe Grafik) weichen kaum von den Ergebnissen der vergleichenden Studie des vergangenen Jahres ab. "Diese unterschiedlich hohen Entgelte sind nicht per se ein unrechtmäßiges Wettbewerbshemmnis, sofern sie transparent, diskriminierungsfrei und kostenorientiert sind", bemerkt hierzu der Bericht. "In bestimmten Fällen fehlt es jedoch an Transparenz, da keine deutliche Entflechtung gegeben ist".

Der 87 Seiten umfassende Bericht enthält noch zahlreiche weitere vergleichende Erhebungen zur augenblicklichen Verfassung der nationalen Strom- und Gasmärkte. So ergibt sich daraus, daß die Mehrzahl der Regulierungsbehörden - einschließlich derjenigen in den Beitrittsländern - eine Regulierung der Netzentgelte nach dem Ex-ante-System vornehmen. Die nordischen Länder bevorzugen dagegen eine Ex-post-Kontrolle der Tarife in Verbindung mit der Entflechtung der Eigentumsverhältnisse. Deutschland ist das einzige Land ohne Regulierungsbehörde.

Links (extern, ohne Gewähr)

 

 

Geschätzte Höhe der Netzentgelte in Euro/MWh (ohne Steuern und Gebühren für gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen, "stranded costs" etc. / Übertragungs- und Meßkosten sind inbegriffen)

Quelle: Umfrageergebnisse, Analyse der GD TREN