April 2003

030413

ENERGIE-CHRONIK


Yello machte bisher eine halbe Milliarde Verlust

Die Stromvertriebstochter Yello bescherte der Energie Baden-Württemberg (EnBW) bisher Verluste in Höhe von rund 500 Milionen Euro. In einem Interview mit der "Zeit" (24.4.) erklärte der scheidende EnBW-Chef Gerhard Goll auf eine entsprechende Frage: "Die Größenordnung stimmt." Aufgrund des neu eingeführten Strompreis-Systems (030309) sei es nun aber nicht mehr so, daß mit der Kundenzahl die Verluste wüchsen. Vielmehr könne man sich nun "über jeden neuen Kunden freuen". Insgesamt habe Yello "rund eine Million Kunden". Zur Zukunft der Stromvertriebstochter sagte Goll, es gebe innerhalb von Aufsichtsrat und Management der EnBW "ein breites Bekenntnis zu Yello". Mehr könne niemand erwarten.

EnBW-Chef fordert erneut Regulierungsbehörde

Goll bezeichnete es in dem Interview erneut als einen Fehler, die Details des Netzzugangs den Verbänden der Stromwirtschaft überlassen zu haben. So habe die Mehrheit der Branche den Wettbewerb torpedieren können. Jene Stromversorger, die gleichzeitig Netzbetreiber und Stromlieferant sind, hätten mit überhöhten Netznutzungsentgelten den eigenen Strom subventioniert und die neuen Stromanbieter außer Gefecht gesetzt. Dies sei auch heute noch so. Nur staatliche Kontrolle könne einen Mißbrauch der Netze verhindern. Er rate deshalb der Bundesregierung, die Netze mittels einer Netzzugangsverordnung endlich zu neutralisieren und "nicht auf diejenigen zu hören, die allenfalls eine Scheinkontrolle auf der Basis der Verbändevereinbarung wollen".